Donnerstag, 7. Juni 2007

Eine ganz normale Nacht auf der Insel?

Im Moment haben wir ja wieder steigende Temperaturen zu verzeichnen. Darauf kann man sich einerseits freuen, andererseits sieht man das hier auf der Insel der Gestrandeten möglicherweise etwas anders. Sommerliche Temperaturen sind auch immer ein Stresstest für die aktuelle Lage. Man stellt sich die Frage, kann man bei geöffnetem Fenster schlafen oder etwa nicht? Gestern Nacht konnte man eher nicht. Aus der Anwohnerschaft erreichen uns am Fronleichnamtag die folgenden Geschichten.


Feuer
Auf dem Schotterparkplatz an der Charlottenstraße hat gestern Abend jemand ein Feuer veranstaltet. Nicht so ein handelsübliches Lagerfeuer, sondern es wurde eine Matratze in Brand gesteckt, so dass der ganze Parkplatz und die Umgebung voller Qualm war. Neben der Löschaktion, die von Gästen des Internetcafes/Kneipe auf der Falkstraße/Charlottenstraße mit 10 Wassereimern bewerkstelligt wurde ist dann zum ersten Mal die Polizei angerückt. Gerufen von den beiden Mitarbeitern der Stadt, die hier in der Gegend für eine wenig Ordnung sorgen wollen. Es konnte wohl sogar eine Person festgestellt werden, die vorher auch noch "frech" geworden ist.



Lärm 1
So ab 22:20 wurde es dann auch wieder auf der Eppinghofer Straße spannend. Was sich da abspielt ist ja normalerweise so wie so unerreicht. Da ist immer high-life. Blöd ist nur, dass viele Fenster und Türen der Eppinghofer Straße auch nach hinten raus gehen, dass ist dann der gemeinsame Hinterhof mit der Charlottenstraße. Gestern war es dann mal wieder das Internetcafe auf der Eppinghofer Straße 101. Fenster sperrangelweit auf und die "Gäste" vergnügten sich direkt am Fenster. Gegen normale Unterhaltung hat man ja eigentlich nichts einzuwenden, aber da geht es dann so ab, dass man sich gegenseitig auf irgendwelche Sachen aufmerksam macht, die gerade auf dem Bildschirm stattfinden. Je gewaltiger die Brüller sind, desto besser muss die Präsentation dann wohl gewesen sein. Da klatscht man sich auch schon mal gegenseitig lachend ab und teilt die Erlebnisse lautstark am Handy Freunden und Bekannten mit. Nur manchmal sitzen die Gestalten ganz still und starr da. Was sehen die da nur? Komischerweise wird danach oft die Toilette aufgesucht. Natürlich geht die auch zum Hof raus, natürlich sind auch dort immer die Fenster auf - zwar nur auf Kippstellung aber der Lärm der Druckspüler verkündet lautstark, dass man dort irgendetwas zum Abspülen vollbracht hat und die Tür zuknallen kann.
Besonders toll ist die Kombination Internetcafe und der darunter liegende ausgebaute Keller, dort "hausen" irgendwelche Personen afrikanischer Abstammung. Von den Anwohnern weiß kein Mensch was die da machen und ob die das dürfen. Sind das Wohnungen, ist das eine Gaststätte nur für Insider, ist das überhaupt legal? Auf jeden Fall geht es auch da hoch her - natürlich bei geöffnetem Fenster. Das Ende vom Lied gestern war, dass mindestens zum zweitem Mal die Polizei gerufen wurde. Komischerweise war es auf einmal muckmäuschenstill...


Lärm 2
Es wird berichtet, dass kurz nach 2 Uhr Musik und Gesinge in einer solchen Lautstärke aus dem "Club" Falkstraße/Charlottenstraße dass Anwohner aus dem Schlaf geweckt werden. Dieses mal war zwar die Tür zu, was bei wärmeren Temperaturen eher ungewöhnlich ist, dafür war dann der Lärm um so lauter. Zeit ein drittes mal die Polizei zu rufen, obwohl dass ja nach der Uhrzeit schon ein neuer Tag war.

Liebe Leute, nicht dass jetzt jemand meint warum reden die den eigentlich nicht miteinander? Das haben wir allesamt schon versucht. Es macht auch keinen Spaß jeden Abend vor dem Schlafen Bescheid zu geben, dass (schon wieder) z.B. der direkt am Fenster hängende Fernseher mit der südeuropäischen/arabischen Sendung leiser gestellt werden sollte oder das Fenster geschlossen werden sollte. Man will sich ja in diesen diversen Einrichtungen nicht mit den Gästen verscherzen. Da verscherzt man es sich eher mit den Anwohnern. Die kommen ja eh nicht und können nichts machen außer wegziehen. Dass da irgendwelche Gebäude, die eigentlich gar nicht für diesen Zweck konstruiert wurden, einfach als "Clubs, Internetcafes, Kneipen, Teestuben, Spielhallen, Wettstuben, Friseure etc." umgewidmet werden ist ja kein Problem. Man will ja nur alles möglichst billig haben und auch möglichst wenig investieren. Bei der herrschenden Konkurrenz kann man wahrscheinlich auch gar nicht investieren. Leider fehlt es dann natürlich auch an vernünftigen Abluft- oder Klimaanlagen. Ist das hier in Mülheim eigentlich egal, was für eine Art von Gewerbe ich wo ansiedle? Gibt es da keine Vorschriften? Wenn man die Zeitung liest könnte man einen anderen Eindruck gewinnen, hier vor Ort hat man den Eindruck, dass jeder machen kann was er will und die eigentlichen Viertelbewohner bewusst verdrängt werden, damit noch mehr und noch billigere Bausubstanz zur Verfügung steht.

1 Kommentar:

Landfürst hat gesagt…

Langsam aber sicher ist der Geduldsfaden am Ende. Das sogenannte Cafe Ecke Falkstraße feiert eine Party nach der anderen bis in die frühen Morgenstunden.
Letzte Nacht wurde die Fete dann auf die Straße verlegt und gegen 2.30 Uhr begann dann der Bierflaschenweitwurf.

Vorletzte Nacht war dann Stimmung in der Partymeile Charlottenstraße. Es wurde wieder beim Kiosk hektoliterweise Bier eingekauft und in unmittelbarer Nähe getrunken. Dabei wurde dann gegenüber das Privatgelände wieder als öffentliche Toilette benutzt. Nur ein Einsatz der Polizei sorgte endlich in den Morgenstunden für Ruhe.

Das Ordnungsamt soll endlich mal seinen Verpflichtungen nachkommen und dort eingreifen!

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