Heute morgen, Samstag, 17. 11. 2007, 9.00 Uhr, ging eine Anwohnerin unseres Viertels mit ihrem Hund Gassi. Auf dem Weg am Schotterparkplatz sprang plötzlich ein junger Mann über den Zaun am Spielplatz und ging dann vor ihr her.Plötzlich blieb er stehen, drehte sich um und ging ohne ersichtlichen Grund auf den Hund los und trat ihn.
Als die Anwohnerin ihn daraufhin zur Rede stellte, ging er auf sie los und trat sie. Hätte sie sich nicht geistesgegenwärtig umgedreht und er traf dadurch "nur" ihre Hüfte , hätte er ihr voll in den Bauch getreten. Dann hat er auf die Anwohnerin eingeschlagen und zwischendurch immer wieder versucht, den Hund mit Tritten zu traktieren. Sie rief daraufhin die Polizei. Während sie telefonierte, trat er sie wieder und traf durch einen gezielten Tritt ihre Hand.
Danach entfernte er sich in Richtung Bahnhof. Eine zwischenzeitlich eingetroffene Nachbarin, die zur Hilfe kam, wurde wüst beschimpft. Am Hinterausgang des Bahnhof trafen die alarmierten Streifenwagen mit Blaulicht ein und nahmen eine Alkoholkontrolle vor und überprüften die Papiere des Mannes.
Auf Nachfrage, wo er herkäme, sagte der Täter, er käme aus dem Cafe Marmaris in der Charlottenstraße. Er durfte sich dann entfernen.
Die Nachbarin musste sich zur Behandlung ins Krankenhaus begeben.
Ich erspare mir hier Kommentare über die Sicherheit in unserem Viertel.
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2 Kommentare:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,519887,00.html
Der Spiegel Artikel erinnerte mich an diesen Vorfall und die Erklärungen der Bürgermeisterin, man wolle mehr auf Dialog und Kommunikation setzen, auch um das Bild von Mülheim "als freundliche Stadt" zu erhalten.
Abgesehen davon, dass diese Augenwischerei von einer Ausrede hoffentlich niemand der Zuhörer für voll genommen hat, unterstrich sie doch nur die Unfähigkeit, bzw. den Unwillen der Dame, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Ich möchte einen interessanten Teil hier zitieren und vorher nocheinmal betonen, dass besagter Mann (Bill Bratton) heute Chef der Polizei von Los Angeles ist, bekanntermaßen ebenfalls ein Problemkind, um es vorsichtig zu sagen. Hier das Zitat:
"Bratton stockte das Polizistenheer von 30.000 auf 38.000 Beamte auf. Er setzte seine Streifen vermehrt ein, um Bagatelldelikte und öffentliche Unordnung zu bekämpfen (Graffiti, Schwarzfahren). Er verbesserte das gespannte Verhältnis von Cops und Bürgern. Er zog illegale Schusswaffen aus dem Verkehr, bekämpfte den Drogenhandel, säuberte Schmuddelviertel wie den Times Square." [das Zitat entstammt der zweiten Seite des Artikels]
Niemand von uns wäre sicherlich so unrealistisch, für Mülheim eine solche Kommandozentrale zu fordern, wie sie in New York gebaut wurde. Aber ich denke viele von uns würden sich wünschen, wenn nicht nur in New York die Polizei darum bemüht wäre, dort aufzuräumen, wo Unordnung herrscht und dort das Gesetz zu repräsentieren und vor allem zu vermitteln, wo anscheinend die genauen Einzelheiten von eben diesem hin und wieder getrost ignoriert werden können, da Konsequenzen nicht drohen.
Letztlich stellt sich für den bürger in solchen Situationen immer die Frage: Kann er auf die Vertrauen, denen er das Gewaltmandat als getreuer Bürger einer demokratischen Gesellschaft überschrieben hat? Oder muss der Bürger, bedroht wie er ist, sich dieses Recht zurücknehmen und selber handeln?
Letzteres wäre eine Entwicklund hin zur Selbstjustiz, wie sie sicherlich nicht wünschenswert ist, da wir alle wissen sollten, wie unterschiedlich unsere Meinung dahin gehend sind, wie dies auszusehen hat. Der Konsens ist normalerweise, auf den demokratisch gesallschaftlichen Kompromiss zu vertrauen.
Insgesamt ist die oben genannte Einstellung der Oberbürgermeisterin auch hinsichtlich dieses Vorfalls nur traurig, da so sicherlich die Propaganda der extremen Rechten mehr fruchtbaren Boden findet. Eine Entwicklung die genausowenig zu begrüssen ist.
Eine Stadt voller erwachsener Menschen will vielleicht auch anders behandelt werden, als ein Gymnasium.
Tja der Spiegel-Artikel weckt wirklich Wunschvorstellungen. Wollen wir hoffen, dass Mülheim und unsere Gesellschaft nicht soweit runterkommt wie seinerzeit in New York. Aber lernen kann man von diesem Modell schon, denn mittlerweile hat man doch ein wenig den Glauben daran verloren, dass von den entscheidenen Leute jemand weiß oder wahrhaben will, was mittlerweile auf Deutschlands Straßen so passiert. Ich wünschte mir nur den Schutzmann an der Ecke zurück...
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