Am Freitag fand in der Heißener Straße 16-18 (kurz hinter dem Verkehrskreisel) für geladene Gäste die Eröffnung des Büros des Stadtteilmanagers für Eppinghofen statt. Schön, dass es jetzt endlich soweit ist.
Wenn man überlegt, dass der Stadtteilmanager seit dem 1. Juli in Amt und Würden ist und man noch viel länger weiß, dass es diese Stelle geben wird, hat es schon ganz schön lange gedauert, bis ein Büro gefunden und eingerichtet wurde. So sind also schon fast zweieinhalb Monate des über drei Jahre laufenden Projekts vergangen. Schade.
Schade auch, dass man zur Eröffnung nicht gleich den Tag der offenen Tür mit den Bürgern begangen hat. Dieser ist erst für kommenden Montag zwischen 10:00 und 18:00 Uhr geplant.
Bevor es jetzt heißt, hier wird nur der ersten Mülheimer Bürgertugend, nämlich meckern nachgegangen. Hier auf der Insel der Gestrandeten wird der Stadtteilmanager wirklich begrüßt. Wir sind als Bürger durchaus bereit, Initiative zu zeigen und werden uns in die Stadtteilarbeit einzubringen. Das zeigen die vielen Aktionen, die in der Vergangenheit hier schon gelaufen sind. Auch wenn es darum geht Workshops, Versammlungen und Diskussionsveranstaltungen durchzuführen, kann das Stadtteilmanagement auf uns zählen. Wir wollen in den zunächst drei Jahren zusammen mit dem Stadtteilmanagement gemeinsam etwas erreichen. Auch wenn einige andere Bereiche der Stadt diesen ganzen neumodischen Projekten unter dem Stichwort "Zusammenarbeit mit dem Bürger" ablehnend gegenüber stehen. "Wo kommen wir denn da hin, wenn der Bürger plötzlich mitreden soll."
Komisch ist allerdings, dass von offizieller Seite (Polizei, Ordnungsamt, jetzt auch Stadtteilmanagement) immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird: "Das hier ist kein sozialer Brennpunkt." Was bitteschön ist denn ein sozialer Brennpunkt? Gibt es dafür eine offizielle Definition? Wenn es diese Definition nicht gibt, dann liegt ein sozialer Brennpunkt wohl dann vor, wenn es so empfunden wird. Und wenn die offiziellen Leute der Stadt dieses nicht so empfinden, dann wahrscheinlich nur deshalb, weil man das gegenüber den Bürgern in diesen sozialen Brennpunkten nicht zugeben kann. Ein weiterer Aspekt könnte auch sein, dass die Leute, die behaupten, hier sei gar kein sozialer Brennpunkt, gar nicht hier wohnen und sich insbesondere Nachts noch nie hier aufgehalten haben. Eine erste Diskussionsveranstaltung im Stadtteilmanagement könnte daher lauten "Warum darf es in Mülheim keine sozialen Brennpunkte geben?" Anschließend könnte im Rahmen eines Workshop-Projektes eine alternative Stadtführung zu den sozialen Brennpunkten für Ratsmitglieder, Behördenleiter und sonstige Offizielle veranstaltet werden. Vorschläge werden gerne entgegengenommen.
Warum wurde das Büro des Stadtteilmanagers ausgerechnet in Eppinghofen eröffnet und nicht im Dorf Saarn oder im Uhlenhorst? Die Antwort sehen Sie unten, denn nur in Eppinghofen sind solche Bilder von den inoffiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten des Büros des Stadtteilmanagement am heutigen Sonntag möglich.
Nein, was Sie da sehen ist kein sozialer Brennpunkt. Die Leute da tun doch nichts, die sitzen nur da rum. OK, vielleicht grölen die nachher ein wenig und machen ein bisschen Dreck.
Man kann allerdings nur hoffen, dass am Montag zum Tag der offenen Tür der Kellerschacht nicht vollgepinkelt ist oder gar die Scheibe eingedrückt wurde. Ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit braucht man ja so wie so nicht. Keine Eröffnungsfeier ohne Alkohol, oder? Das war bestimmt am Freitag an den netten Stehtischen nicht anders. In Mülheim setzt man statt Ahndung lieber auf das Dialogmodell. Komisch nur, dass von offizieller Seite niemand mit diesen Leuten redet und in unmittelbarer Nähe drei Wohnungen leerstehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen