Montag, 9. Juni 2008

Bild der Woche


Mit diesem Foto der Woche möchten wir unserem Viertel den in der letzten Woche neu eröffneten "Afric Shop" begrüßen. Im Moment macht der Shop durch ein paar spektakuläre Eröffnungsangebote auf sich aufmerksam. Da wäre zunächst einmal der riesige Sperrmüllhaufen direkt vor dem Schaufenster. Man möchte damit anscheinend nicht nur Kunden abschrecken, sondern auch Anwohner. Aber halt, vielleicht will der Laden damit aber auch ausschließlich ganz spezielle Kunden anlocken. Kunden aus sehr weit entfernten exotischen Ländern und Kulturen, denen so ein schöner Müllhaufen vor der Tür nichts ausmacht. Kunden aus Norwegen zum Beispiel. So wird es wohl nicht lange auf sich warten lassen, bis Vertreter der Rasse "Rattus norwegicus" besser bekannt als Wanderrate auftauchen. Dass man darüber hinaus neben afrikanischen Produkten auch gleich afrikanische Brandschutzvorschriften importiert, kann man nur als konsequent bezeichnen. Wahrscheinlich sind sogar sämtliche Geschäftsbedingungen, unter denen der Laden geführt wird, aus Afrika importiert. Wie anders wäre es zu erklären, dass der Afric Shop auch am späten Sonntagabend noch geöffnet hat. Da den Anwohnern die üblichen afrikanische Gepflogenheiten und Rechtsvorschriften unbekannt sind, kann sich die Öffnung nur auf § 6 Absatz 2 des Gesetzes zur Regelung der Ladenöffnungszeiten (Ladenöffnungsgesetz - LÖG NRW) beziehen, wonach eine Öffnung am Sonntag ausnahmsweise erlaubt ist für Verkaufsstellen in Wallfahrtsorten mit besonders starkem Tourismus. Genau diese Situation war am Sonntag gegeben, als nach dem gewonnenen EM-Spiel viele Pilger zum Wallfahrtsort "Eppinghofer Verkehrskreisel" gekommen waren, um dem Fußballgott zu huldigen.

4 Kommentare:

Blutzucker hat gesagt…

Sachlichkeit anstatt Zynismus und grenzwertigen Äußerungen fände ich angebrachter....
Die Frage ist doch: Was kann man da machen? Wie wäre es mal mit dem Umweltamt, die sollten das doch weiter verfolgen, oder? Hat der Autor dies getan?

Blutzucker hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
sudoko hat gesagt…

An Blutzucker
Dieser Artikel sprüht nur so von Sachlichkeit. Schließlich liegt der Sperrmüll schon einige Tage dort, genaugenommen seit der Renovierung dieses Ladens. Da wir ja ein Einwanderungsland sind kann ja ruhig Dreck und Ratten einwandern. Wir müssen uns dann nur überlegen wohin wir auswandern.

Insel der Gestrandeten hat gesagt…

Um die Situation hier mal etwas zu entspannen, sei gesagt, dass ein Großteil des Mülls heute Morgen (11.06.2008) abgeholt wurde. Aber wie üblich nicht alles, weil jede Menge Müll dort stehen geblieben ist, der wohl nicht in die Kategorie sperriger Hausmüll oder Sondermüll fällt. Mal sehen, ob der Rest jetzt schnell beseitigt wird oder noch tage- und wochenlang liegen bleibt, bis der Wind alles verweht hat.

Da solche Müllhaufen aber immer wieder entstehen, muss man sich wirklich einerseits die Frage nach den Ursachen und andererseits die Frage nach den Lehren stellen, die man aus der Müllsituation ziehen kann.

Daher an Blutzucker mal eine Gegenfrage. Wer ist verantwortlich ist für den Müll, die Bürger die das melden sollen, das Umweltamt, die MEG oder der eigentliche Verursacher? Wie hier wiederholt beschrieben wurde, ist der Umgang mit der Müllsituation insbesondere in Eppinghofen etwas problematisch. Dabei ist insbesondere das Umweltamt nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Woran immer das auch liegen mag (Arbeitmentalität, politische Vorgaben/Filz, Personalunterversorgung etc.), Fakt ist jedoch, dass nicht konsequent genug gegen Umweltsünder vorgegangen wird und das propagierte Dialogmodell daran krankt, dass niemand von offizieller Seite hier Dialoge führt. Als Teil des Problems hinzu kommt die MEG, die nicht eigenmotiviert Müll beseitigt, sondern auf einen konkreten Auftrag vom Umweltamt wartet, damit die Kosten hierfür auch abgerechnet werden können. Zusätzliche Einkommensquellen durch verpflichtende Aufstellung von weiteren Müllbehältern bei Gewerbebetrieben und Privathaushalten erschließt sich die MEG nicht, weil hierfür wieder das Umweltamt angewiesen ist, das in solchen Fällen hoheitliche Maßnahmen verfügen müsste. Gerade solche hoheitlichen Maßnahmen unternimmt das Umweltamt aber nicht und verweist lieber nebulös auf die schwierige Rechtslage und Gerichtsurteile, die jeden Einzelfall angeblich unmöglich machen. Im Zweifelsfall wird bei entsprechendem Sachverhalt noch auf mangelnde Sprachkenntnis und kulturelle Besonderheiten hingewiesen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Darüber hinaus fehlt es an geeigneter Kommunikation zwischen den Beteiligten auf offizieller Seite. Und in diese Gemengelage tritt jetzt der Bürger, der hier Meldung machen soll. Bei wem? Beim Umweltamt? Wer ist dort zuständig? Welche Durchwahl ist maßgebend? Welche Sprechzeiten gibt es? Warum ist bei der Stadt oft besetzt und der zuständige Mensch gerade nicht erreichbar? Oder soll man sich doch lieber an die Bürgeragentur wenden? Oder an das Stadtteilmanagement?

Lieber Blutzucker, glauben sie einfach, dass das alles schon versucht wurde und weiterhin versucht wird. Aber glauben Sie bitte auch, dass die Erfahrungen insbesondere mit dem Umweltamt eher schlecht sind und das durchgängig, wobei diese Formulierung noch geschönt ist. Der Platz hier reicht leider nicht aus, um hier noch weiter auszuholen, aber Antworten wie „da kann man nichts machen“ oder „was sollen wir da machen“, sind üblich. Immerhin ist diese Antworten besser, als wenn man nichts hört oder man unter Bezugnahme auf Datenschutz als Schutzbehauptung gar nichts sagt. Ja, ja, Hauptsache man braucht sich nicht für seine Untätigkeit rechtfertigen und kann sich hinter diversen Vorschriften schön verstecken oder noch besser die Verantwortlichkeiten auf andere, vielleicht den Bürger abwälzen.

In unserem konkreten Fall war es wahrscheinlich mal wieder so, dass der Termin für die Sperrmüllabfuhr bereits bestellt war, der Müll aber schon Tage/Wochen vorher rausgestellt wurde. Meinen Sie das Umweltamt oder die MEG unternimmt in so einem Fall etwas? Da ist es doch viel einfacher abzuwarten, bis der Termin gekommen ist. Und was soll man da noch den Verursacher ermitteln, der ist doch eh ausgezogen, oder? Und leider hat er keine Adresse hinterlassen. Vielleicht war es ja sogar ein Mietnomade, der eh nur Schulden hat.

Vermüllung ist kein Naturgesetz, sondern wird von Menschen verursacht. Menschen können lernen andererseits gewöhnen sich Menschen schnell etwas aus Bequemlichkeit an. Diese Bequemlichkeit wird hier in Mülheim insbesondere vom Umweltamt durch Untätigkeit noch unterstützt. Das einfachste ist es, den Müll einfach im Schutze der Dunkelheit auf die Straße zu stellen, es wird sich schon jemand darum kümmern. Wenn dieses Verhalten nicht konkrete Folgen hat, dann spricht sich das sehr schnell herum und das Verhalten verfestigt sich. Dadurch sind mittlerweile feste Strukturen entstanden. Die Kosten trägt der Gebührenzahler und wenn das nicht reicht, der Steuerzahler.

Noch einmal zusammengefasst gilt folgendes. Die wahren Verantwortlichen werden in Schutz genommen, erst recht wenn es Menschen aus anderen Kulturen sind, die offiziellen Stellen verstecken sich hinter Vorschriften und Unzuständigkeiten und von ganz oben wird ein Dialogmodell vorgeschoben , was nicht zur Anwendung kommt. Toll!

Noch einmal zurück zu ihrem Kommentar Blutzucker. Meiner Erachtens zeigt auch ihr Kommentar eine gewisse Verwaltungsmentalität, wir haben doch da jemanden, der sich drum kümmert. Versuchen sie doch mal beim nächsten Sperrmüllhaufen in Ihrer Gegend genau diese eine Person zu finden. Die Telefonnummer können ja ganz einfach finden oder sie gehen persönlich während der Öffnungszeiten mal vorbei. Ich hoffe nur, dass sie viel Zeit haben und eine Telefon-Flatrate.

Und noch ein zum Thema Sachlichkeit. Ob der Beitrag grenzwertig ist oder nicht, ist eine persönliche Meinung. Auch ob es Zynismus ist oder nicht. Leider wird Zynismus zu oft mit Sarkasmus oder Ironie verwechselt. Zynismus jedenfalls kann Folge und Anzeigen von Resignation sein. Normalerweise hat ein Zyniker Ideale, weiß aber ganz genau, dass diese nicht realisierbar sind. Vielleicht ist vor diesem Hintergrund der Beitrag von Spatzerl verständlicher. Wahrscheinlich handelt es sich hier um die Form des „Organisationalen Zynismus“ der laut Wikipedia „eine generelle oder spezifische Einstellung ist, die durch Frustration, Hoffnungslosigkeit, Desillusionierung und Misstrauen gegenüber (Wirtschafts-)organisationen ... gekennzeichnet ist.“ Überlegen Sie mal warum das so sein könnte.

Ach so, dass solche Müllhaufen Ratten anlocken und oder brandgefährlich sind, ist durch entsprechende Presseberichte gedeckt. Lesen Sie mal den Zeitungsartikel aus der jüngsten Vergangenheit, als ein Sperrmüllhaufen an der Ecke Sandstraße/Aktienstraße gebrannt hat. Ebenso haben bereits die Papiercontainer Charlottenstraße vor nicht allzu langer Zeit gebrannt (siehe dieser Blog). Wer kennt sich mit Ratten aus und traut sich hierzu was zu sagen. Die Aussagen von Spatzerl zu widerlegen ist wahrscheinlich aber auch nicht leicht.

P.S. Noch ein allerletztes. Meines Erachtens ist die Denkweise im Mülheimer Rathaus eher grenzwertig, denn diese führt letztlich zu Politikverdrossenheit mit allen aktuellen und zukünftigen Folgen. Wenn der Bürger sieht, dass die Stadt noch nicht einmal ihr Müllproblem im Griff hat, wie sollen dann erst viel schwerwiegendere Themen wie der Strukturwandel, der Integrationskonflikt und die Überalterung gelöst werden?

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